Biografie

Download der Biographie

Download der Kritiken

 

Yun-Peng Zhao, Léo Marillier, Franck Chevalier, Alexis Descharmes



Im Jahr 1996 von Absolventen des Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris gegründet, hat sich das Quatuor Diotima zu einem der weltweit gefragtesten Ensembles entwickelt. Der Name spiegelt die musikalische Doppelidentität des Quartetts wider: Das Wort Diotima ist aus der deutschen Romantik entliehen – Friedrich Hölderlin gab in seinem Roman Hyperion diesen Namen der Liebe seines Lebens – und ist zugleich ein Bezug zur Musik aus unserer Zeit, man denke nur an Luigi Nonos Werk Fragment-Stille, an Diotima.


Als geschätzter Partner vieler großartiger Komponisten des späten 20. Jahrhunderts, wie zum Beispiel Pierre Boulez und Helmut Lachenmann, vergibt das Quatuor Diotima regelmäßig Kompositionsaufträge an bedeutende Komponisten unserer Zeit wie Toshio Hosokawa, Mirolsav Srnka, Alberto Posadas, Mauro Lanza, Gérard Pesson, Rebecca Saunders oder Tristan Murail. Es hat sich der zeitgenössischen Musik verschrieben, ohne sich jedoch durch diese limitieren zu lassen. In seinen Programmen ermöglicht es durch die Verschmelzung von klassischen mit zeitgenössischen Stücken einen neuen Blickwinkel auf Werke der großen Klassiker wie Beethoven, Schubert oder die Werke der Zweiten Wiener Schule (Schönberg, Berg, Webern) sowie Janáček, Debussy, Ravel und Bartók.


Die umfangreiche Diskographie des Quatuor Diotima enthält u.a. die Aufnahme aller Streichquartette von Béla Bartók (Naïve, 2019), die Interpretationen des Gesamtwerks für Streichquartett der Zweiten Wiener Schule (Naïve, 2016) sowie die endgültige Fassung des Livre pour quatuor von Pierre Boulez (Megadisc). Für seine CD-Einspielungen erhält es regelmäßig Auszeichnungen der internationalen Presse: zum Beispiel vom Französischen Magazin „Diapason“ fünf Diapasons d’or, (davon zwei als Beste Einspielung des Jahres), Classica (Beste Einspielung des Jahres), Télèrama, Grammophone (Editor´s choice), The Strad und viele mehr.
Im Jahr 2016 brachte das Quartett die “Diotima Collection” heraus, die den Werken bedeutender Komponisten unserer Zeit gewidmet ist. Im Jahr 2021 erscheinen drei musikalische Porträts von Gérard Pesson, Enno Poppe und Stefano Gervasoni sowie eines von Mauricio Sotelo. Anlässlich des 100. Geburtstages von György Ligeti im Jahr 2023 veröffentlicht das Quartett ein dem Komponisten gewidmetes Album.


Von 2019 bis 2021 war das Diotima Quartett das erste Streichquartett überhaupt, das „in Residence“ bei Radio France eingeladen war.
Nach einer 14-jährigen Residenz in der Region Centre Val-de-Loire hat das Diotima Quartett eine neue Heimat in der Region Grand Est gefunden, die starke kulturelle Verbindungen zu Deutschland und der Schweiz aufweist, die sich auf das Repertoire des Quartetts und seine Partner in Europa auswirken. Diese Residenz ermöglicht es dem Quartett, seine Akademie in Zusammenarbeit mit der Cité Musicale-Metz, die jungen Komponisten und Streichquartette einlädt, eine Kammermusikreihe in Straßburg sowie eine pädagogische Residenz an der Ecole Nationale de Lutherie in Mirecourt zu entwickeln und gleichzeitig die Präsenz der Kammermusik in der gesamten Region zu verstärken.


Das Quatour Diotima ist sehr aktiv in der Ausbildung junger Künstler und war kürzlich Associate Artist an der Aix-en-Provence Festival Academy, Artist in Residence an der University of Chicago und wurde zu Meisterkursen an der University of California in Los Angeles, dem Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris, dem Casa del Quartetto in Reggio Emilia und der York University eingeladen.
Das Quatuor Diotima tritt regelmäßig in den renommiertesten Konzertsälen und Konzertreihen der Welt auf. In dieser Saison folgen Konzerte in der Philharmonie de Paris, der Berliner Philharmonie, der Kölner Philharmonie, der Elbphilharmonie Hamburg, dem Konserthuset Stockholm, dem Círculo de Cámara Madrid, Lugano Musica, dem Granada Festival und dem Wiener Konzerthaus. Das Quartett wird auch in Japan, Taiwan und Südkorea auf Tournee sein und bei den wichtigsten Festivals für zeitgenössische Musik wie Wien Modern, Huddersfield Contemporary Music Festival, IRCAM und Musica Strasbourg Uraufführungen spielen.
Zu den neuen Werken, die in dieser Saison uraufgeführt werden, gehören unter anderem ein Konzert für Streichquartett und Orchester von Bruno Mantovani mit dem Orchestre National de France, zwei Werke für Streichquartett und Elektronik von Mauro Lanza und Sasha Blondeau sowie neue Stücke für Streichquartett von Lisa Streich, Olga Neuwirth und Misato Mochizuki.


Das Quatuor Diotima wird vom DRAC-Center und von Région Grand Est gefördert und erhält regelmäßig finanzielle Unterstützung von SACEM, dem Institut Français, Spedidam, dem Fonds pour la Création Musicale und von Adami.


Das Quatuor Diotima ist Mitglied von PROFEDIM, Futurs Composés und FEVIS.


2018 ist dem Quatuor Diotima seitens des französischen Kulturministerium der European Cultural Heritage Award verliehen worden.